Gestartet sind wir an der Harmonie in Schweinfurt, wo sich am Morgen schon die ersten Radler in Blau-Gelb sammelten. Von dort führte uns die Strecke hinaus über die Hafenstraße und den Main-Damm – mit dem Glitzern des Wassers zur Rechten und den ersten Gesprächen des Tages im Ohr. Bald schon lag die Stadt hinter uns, und wir rollten über die Gochsheimer Straße in Richtung Grafenrheinfeld. Am Horizont reckten sich die Windräder in den Himmel – ein Bild, das auf den ersten Kilometern immer wieder neu auftauchte und unsere Fahrt begleitete.
Hinter Röthlein öffnete sich die Landschaft weit. Felder in allen Schattierungen von Gelb und Grün rahmten unseren Weg auf dem Spiesheimer und Rhötleiner Weg. Die Straße zog sich sanft über die Wellen der fränkischen Flur, und im Rücken lagen Stromleitungen, die wie ein stählernes Band durch die Felder liefen – ein Motiv, das viele von uns mit der Kamera einfingen. Die Szenerie war beeindruckend: weite Sichtachsen, langgezogene Asphaltbänder, ein Radfahrer, der einsam vor den Windrädern auftauchte – genau jene Bilder, die unsere Tour so unverwechselbar machten.
Über den Radweg entlang der ST2271 erreichten wir Kolitzheim. Von hier schlängelte sich die Route weiter durch ruhige Feldwege. Sonnenblumenfelder und immer wieder das Spiel von Wolken und Licht – es war eine Fahrt, bei der man den Blick gern schweifen ließ. Dann endlich: Zeilitzheim. Auf dem historischen Marktplatz herrschte reges Treiben, die Bierzeltgarnituren waren gefüllt, bunte Fähnchen flatterten zwischen den Fachwerkhäusern, und die Kirche wachte über das bunte Festgeschehen. Genau hier legten wir unsere wohlverdiente Pause ein. Bei Musik, kühlen Getränken und fränkischen Spezialitäten war Zeit für Gespräche, Lachen und die gemeinsame Freude am Unterwegssein.
Nach dieser Stärkung rollten wir über die SW40 hinaus in Richtung Herlheim. Der Weg führte uns vorbei an Maisfeldern, Scheunen und weiten Blicken über die Rhönkante. In Oberspiesheim und Unterspiesheim blieben die Kirchtürme im Rückspiegel zurück, bevor wir über den Radweg nach Schwebheim einbogen. Hier führte uns die Schulstraße direkt durchs Herz des Dorfes, ehe wir entlang der Schweinfurter Straße und über die Carl-Benz-Straße wieder die Heimatstadt erreichten.
Am Ende standen nicht nur knapp 50 abwechslungsreiche Kilometer auf dem Tacho, sondern auch eine Fülle von Eindrücken: weite Horizonte, blühende Felder, das lebendige Weinfest und die Freude des gemeinsamen Radfahrens. Es war eine Tour, die Sport, Kultur und Geselligkeit miteinander verwob – ganz so, wie es seit 1892 in unserem Verein Tradition ist.